Melsbija Platt

"Su schwättze ma."
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Et Leewe, frea unn hejd

Das Leben, früher und heute

17.06.2025 2 min

Zusammenfassung & Show Notes

Rudolf "Rudi" Muders, Jahrgang 1938, ein gebürtiger Melsbacher, liest seinen Text "Et Lewe, frea unn hejd", "Das Leben, früher und heute".
Den Text zum Mitlesen und die Übertragung ins Hochdeutsche finden sich weiter unten.

Idee, Aufnahme und Produktion: Marcus Anhäuser, 2025.

Ett Leewe, frea unn hejd
 
Offd kann ma hejd hire unn lese, badd frea fia schiine Zeide woar.
De gode aale Zeid, su wead se i-nannd, 
bi ett weaklisch woa, wead vagesse unn ess nett mi bekannd.
Dremm sei moal i-soad, wadd su offem Land doamoals woa, fia 70 - 80 oada 100 Jooa. 
 
Kä Feanseen, kä Telefon, kaum e Audo woa doa, kääne Dregga, kä Wäschmaschinn unn och kään Radio.
Offd goaf ett noach kään Wassaleidung unn kään Lichd doad brenne, ett goaf noach kään Dreschmaschinn, kään Ölheizung doad ma kenne.
De Ke, die woaren i-molge mett de Hand, enn Melgmaschinn woa noach nett bekannd.
Ett Wassa muss ma am Brunne memm Eima schäbbe unn dann müüseelisch heimschläbbe. 
Ett koaf kään Maschinn, mett de Sääns mussd ma mäe, i-dresschd woa memm Flegel unn ett goaf och kään Maschinn via ze säe.
Fill Awejd goaf ett Daach via Daach, fill Bloach unn och fill Müü, ma schleef emm Bädd off emm Sagg voll Schdrii. Einfach schwea woa dadd Lewe off emm Land. Ualaub unn Kua woa nett bekannd.
Schwea woa de Awejd emm Gaade, Haus unn Feld, unn sia, sia knabb woa doamals och ett Geld.
Hejd muss alles gans annaschd sein, ett Haus unn de Wohnung ess hejd modean unn fein. Tebbischboddem, Bad unn WC ess emm Badezemma noach e Bidee. Alle Awejd wead hejd mett Schdrom i-machd, elegdrisch i-bischelld, i-wäschd unn i-koachd.
Hejd gäd alles leischd unn schiin, via jede Awejd geffd ett hejd enn Maschinn. 
 
Unn doach sein de Lejd hejd nett gans zefridde, dunn fill kredeseare unn schänne.
Bevia se dun schänne, krageelen unn kreische, sollen se doach moal de Zeid mett dea aale vagleische.
 
Rudi Muders, Januar 2015
(Ursprünglicher Titel: Ett Landleewe, frea unn hejd!)
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Das Leben, früher und heute
 
Oft kann man heute hören und lesen, was früher für eine schöne Zeit war.
Die gute alte Zeit, so wird sie genannt.
Wie es wirklich war, wird vergessen und ist nicht mehr bekannt.
Darum sei einmal gesagt, was so auf dem Land damals war, vor 70, 80 oder 100 Jahren.
 
Kein Fernsehen, kein Telefon, kaum ein Auto war da, kein Trecker, keine Waschmaschine und auch kein Radio.
Oft gab es noch keine Wasserleitung und kein Licht tat brennen (brannte), es gab noch keine Dreschmaschine, keine Ölheizung tat man kennen (kannte man).
Die Kühe, die wurden gemolken mit der Hand, eine Melkmaschine war noch nicht bekannt.
Das Wasser musste man am Brunnen mit dem Eimer schöpfen und dann mühselig heimschleppen.
Es gab keine Maschine, mit der Sense musste man mähen, gedrescht wurde mit dem Flegel und es gab auch keine Maschine für zum Säen (um zu säen).
Viel Arbeit gab es Tag für Tag, viel Plage und auch viele Mühe, man schlief im Bett auf dem Sack voll Stroh. Einfach schwer war das Leben auf dem Land.
Urlaub und Kur waren nicht bekannt.
Schwer war die Arbeit im Garten, Haus und Feld, und sehr, sehr knapp war damals auch das Geld.
Heute muss alles ganz anders sein, das Haus und die Wohnung ist heute modern und fein.
Teppichboden, Bad und WC, ist im Badezimmer auch ein Bidet. Alle Arbeit wird heute mit Strom gemacht, elektrisch gebügelt, gewaschen und gekocht.
Heute geht alles leicht und schön, für jede Arbeit gibt es heute eine Maschine.
 
Und doch sind die Leute heute nicht zufrieden, tun viel kritisieren und und schimpfen.
Bevor sie tun schimpfen, krakeelen und schreien, sollen sie doch mal die Zeit mit der alten vergleichen.
 
Rudi Muders, Januar 2015
(ursprünglicher Titel: Das Landleben, früher und heute!)

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